… lautete vor Jahrzehnten einmal ein Wahlkampfslogan der Union. Nachdem es in den letzten sechzehn Jahren „die Kanzlerin“ hätte heißen müssen, hat der Slogan seit dem Wochenende eine ganz neue Aktualität gewonnen.

Denn mit der Wahl von Armin Laschet zum CDU-Vorsitzenden hat der Abschied von Angela Merkel und der Auftakt des Bundestagswahlkampfes wohl endgültig begonnen.

Und dieser Wahlkampf wird spannend werden, gerade auch wenn es um das Amt des Bundeskanzlers/ der Bundeskanzlerin geht. Bis jetzt steht eigentlich nur fest, dass Olaf Scholz Kanzlerkandidat der SPD ist. Dass nach dem Vorlauf für die Union Armin Laschet ins Rennen geht, wäre nach dem ganzen Vorlauf nur logisch, steht aber nach wie vor nicht fest.

Und bei den Grünen wird man sich zum ersten Mal für eine echte Spitzenkandidatur entscheiden müssen, wann und für wen ist unklar.

Etwas mehr als acht Monate vor den Wahlen ist das eine erstaunlich unklare Lage und lässt viel Platz für Spekulationen und wenig Zeit für Planung.

Nicht nur aus diesem Grund sprechen im Vergleich viele gute Gründe für Olaf Scholz. In schwierigen Ämtern und in schwierigen Zeiten hat er bewiesen, was er kann – als Bundesarbeitsminister während der Weltfinanzkrise vor etwas mehr als zehn Jahren ebenso wie jetzt als Bundesfinanzminister in der Corona-Krise.

Olaf Scholz kann eine Regierung führen und Wahlen gewinnen, das hat er als Erster Bürgermeister von Hamburg gezeigt. Und er fängt nicht von vorne an, sondern hat eine große Erfahrung in vielen politischen Feldern, national und auch international.

Olaf Scholz „kann“ Kanzler, dieser Einschätzung werden viele zustimmen, ob sie nun die SPD wählen oder nicht. Dieselbe Feststellung für Armin Laschet zu treffen, wird vielen nicht leicht oder gar nicht über die Lippen kommen und ebenso wenig bei potentiellen Kandidatinnen/Kandidaten der Grünen.

„Auf den Kanzler kommt es an“ wird aber in diesem Wahlkampf eine große Rolle spielen, da bin ich mir sicher.

Wir befinden uns in schwierigen Zeiten, Corona und seine Folgen werden uns noch lange beschäftigen. Gleichzeitig herrscht in vielen Teilen der Welt eine ausgeprägte Instabilität, die natürlich auch uns in Deutschland nicht unberührt lässt.

Und nicht zuletzt befinden wir uns in Zeiten von grundlegenden Veränderungen, der Klimawandel und die Digitalisierung sind nur die wichtigsten Beispiele.

In einem solchen Umfeld ist es alles andere als egal, wer am Ende für die Politik verantwortlich ist, denn das Kanzler-Amt stellt sehr hohe Anforderungen. Deswegen spricht sehr viel für Olaf Scholz, meine ich.

Umfragen hin, Umfragen her – bis zu den Bundestagswahlen am 26. September wird noch viel passieren. Und die Kanzler/innen-Frage wird dabei eine große Rolle spielen.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche.