Straßburg. Verschmutzungen mit Paraffin und anderen Ölen und Wachsen gehört zu den größten Problemen an der niedersächsischen Nordseeküste und den Inseln. Gerade in touristisch attraktiven Gebieten stellt Paraffin ein Problem dar. Die angespülten weißen Klumpen müssen aufwändig von Stränden aufgesammelt werden und schrecken Touristen ab. Dagegen hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes nun Maßnahmen vorgeschlagen.

„Durch verschiedene Gespräche waren mir die Gefahren von Paraffinverschmutzungen sehr bewusst. Deshalb habe ich Vorschläge in den EU-Umweltausschuss eingebracht, um die Gefahr zu bannen. Ich freue mich, dass ich eine Mehrheit für meine Vorschläge gefunden habe. Bisher ist es so, dass Rückstände oft auf dem Meer ausgewaschen werden und dann am Strand landen. Künftig sollten mit Paraffin beladene Schifftanks in den Häfen besser ausgewaschen werden. Außerdem sollten die Rückstände kostenlos abgegeben werden können, damit die Schiffsbetreiber möglichst wenig Anreize haben, sie auf dem Wasser zu entsorgen“, sagt Tiemo Wölken, SPD-Europaabgeordneter und Mitglied des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments.

Auf der Insel-Konferenz des Niedersächsischen Umweltministers Olaf Lies wurde im August noch einmal deutlich, dass die Insel-Bürgermeister Paraffin als großes Problem erachten. Wölken hatte sich der Problematik schon im März angenommen und eine Anfrage an die Kommission gestellt. Er wollte wissen, ob die aktuell von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation geplanten Maßnahmen für verschärfte Tankwasch-Vorschriften ausreichten und ob sie weitere Maßnahmen plane. Die Antwort der Kommission, man werde die Diskussionen dazu im Oktober abwarten, bevor man die Pläne bewerten wolle, stellten den für die Region zuständigen Abgeordneten nicht zufrieden.

Die Richtlinie für Hafenauffangeinrichtungen regelt die Müllabgabe von Schiffen in Häfen der Europäischen Union. Tiemo Wölken begleitet die Beratungen dazu für die sozialdemokratische Fraktion. „Ein gutes Drittel des Mülls in den Meeren kommt von Schiffen, daher ist es wichtig, dass wir die Regeln für die Abgabe weiter vereinheitlichen und so gestalten, dass möglichst wenig Müll in den Meeren landet. Die heutige Abstimmung war dafür ein guter Schritt“, so Tiemo Wölken. Nach dem Verkehrsausschusses muss Ende Oktober noch das Plenum des Europäischen Parlamentes zustimmen.