„Es geht um Medikamente für Krebsbehandlungen, aber auch um allseits bekannte Wirkstoffe wie Penicillin oder Ibuprofen: Engpässe bei Arzneimitteln sind in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten und die anhaltende COVID-19-Pandemie hat dieses Problem weiter verstärkt. Der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken setzt sich für eine europäische Lösung ein.

„Das Problem der Arzneimittelknappheit müssen wir als EU gemeinsam lösen. Bisher hält uns bedauerlicherweise die Skepsis einiger Mitgliedstaaten von einem europäischen und somit effizienteren Vorgehen ab. Wenn uns COVID-19 eines gelehrt hat, dann, dass wir nur gemeinsam die Herausforderungen im Gesundheitsbereich meistern können. Deshalb fordern wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten schon seit längerem eine Europäische Gesundheitsunion“, macht Wölken als gesundheitspolitischer Sprecher der SPD im Europaparlament deutlich.

Durch die Verlagerung der Arzneimittel-Produktion weg von der EU entsteht das Problem, dass die Versorgung mit Arzneimitteln aufgrund niedriger Arbeitskosten und geringer Umweltstandards in Ländern wie China und Indien abhängig von diesen Produktionsstandorten ist. Es brauche Anreize für Unternehmen, in der Europäischen Union zu produzieren. Zudem gefährden ein unzureichender Zugang zu unentbehrlichen Arzneimitteln und teils extrem hohe Preise für innovative Medikamente die Versorgung von Patientinnen und Patienten und ihr Vertrauen in das Gesundheitssystem. Gemeinsame Beschaffungen für den europäischen Markt könnten dem zunehmenden Preisdruck wirksam entgegenwirken.

„Ich erwarte von der Kommission, dass sie jetzt schnell handelt und die Vorschläge des Parlaments in ihre Pharma-Strategie aufnimmt“, mach Wölken seinen Startpunkt klar.