SPD ehrt Ute Nehring für 60 Jahre Parteimitgliedschaft

So ganz anders war die Welt 1964, als Ute Nehring in die SPD eintrat.
Willy Brandt wird als Nachfolger von Erich Ollenhauer zum Parteivorsitzender der SPD gewählt. Er hat dieses Amt bis ins Jahr 1987 inne.
Aber das alleine war nicht der Grund für Ute in die SPD einzutreten. Als junge Familie lebte sie mit ihrem Mann, Alfred Nehring, in Apen. Dort entwickelte sich die SPD um das Stahlwerk herum zu einer Hochburg der SPD. Alfred Nehring war in Nordloh/Apen kommissarischer Schulleiter.
Mit dem Schulwechsel der Kinder zieht die Familie nach Oldenburg und eine für die damalige Zeit ungewöhnliche Frauenkarriere beginnt.
Ute Nehring kümmert sich um die Kinder, holt ihr Abitur nach, studiert Lehramt und wird 1972 als erste Frau für den SPD-Stadtbezirk Eversten-Bloherfelde in den Stadtrat gewählt.
Als sie 1976 aufhört, kommt wieder Alfred Nehring in den Rat. Das politische „Jobsharing“ setzt sich fort: Alfred Nehring bleibt bis 1981 im Rat, dann folgt eine fünfjährige Pause, bevor Ute Nering von 1991 bis 1996 wieder Mitglied im Rat ist. Dann wird Alfred Nehring zweimal zum Bürgermeister gewählt und scheidet 2006 aus.
Seit über 60 Jahren sind die beiden nun verheiratet, miteinander und mit der SPD.
Das 1964 im ZDF die erste Folge der Quizshow Vergißmeinnicht mit Peter Frankenfeld lief, haben die beiden aktiven Menschen damals sicher kaum mitbekommen.