Buchhagen und Burgdorf, Aerzen und Verden, Cuxhaven und Bohmte, Uelsen und Georgsmarienhütte und viele andere mehr – das sind so in diesen Wochen meine Reiseziele. Warum? In vielen Gemeinden und Landkreisen geht es am 26. Mai nicht nur um die Europa-Wahlen, sondern auch darum, wer diese Kommunen in den nächsten Jahren führt. Das ist im einzelnen vielleicht nicht die spannendste Frage für die große Öffentlichkeit, sehr wohl aber für die betroffenen Gemeinden, Städte und Landkreise. Von diesen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Landrätinnen und Landräten hängt nämlich eine ganze Menge ab.
Ich weiß, wovon ich da rede. Bevor ich in die Landespolitik gewechselt bin, war ich Oberbürgermeister von Hannover. Nach dem Wechsel in die Landespolitik warfen politische Gegner die Frage auf, ob diese Erfahrung denn reichen könnte, um auch ein Land zu regieren. Eine verräterische Frage, denn sie zeigt, wie die Anforderungen an diese sogenannten „Hauptverwaltungsbeamten“ häufig unterschätzt werden. Es ist nämlich ein anspruchsvolles Programm, das auf solche Menschen wartet.

Sie sollen eine Verwaltung führen – das ist für sich genommen schon einmal nicht ohne, ganz egal wie groß oder klein die jeweilige Verwaltung sein mag. Sie sollen eng mit der ehrenarmtlichen Kommunalpolitik in den Räten und Kreistagen zusammenarbeiten und brauchen dort Mehrheiten für ihre Vorschläge. Sie sollen ihre Kommunen vor Ort repräsentieren und werden ganz unmittelbar auf alles und jedes Detail angesprochen, sind also permanent im Austauch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Sie stehen der Presse Rede und Antwort und wenn etwas einmal nicht klappt, tragen sie am Ende oft die Verantwortung.

Wer sich für eine solche Arbeit (übrigens nicht für übertrieben viel Geld) zur Verfügung stellt und sie gut macht, verdient jede Menge Dank und Anerkennung, finde ich. Das ist auch der Reiz dieser Ämter, denn viele Menschen wissen ihre Bürgermeisterinnen und Bürgermeister als Spitze der örtlichen Gemeinschaft sehr zu schätzen. In Umfragen jedenfalls schneiden zwar Politiker im allgemeinen in Punkto Wertschätzung eher schlecht ab, eine Gruppe unter ihnen macht aber eine Ausnahme – die Bürgermeister. Aus gutem Grund, gerade in den letzten Wochen habe ich wieder ausgesprochen überzeugende und auch beeindruckende Beispiele von Menschen erlebt, die für ihre Kommune „brennen“ und richtig etwas können.

Wer von Euch in der nächsten Zeit solchen Menschen begegnet, kann das ja auch einmal persönlich ruhig zum Ausdruck bringen. Und ich trommle weiter aus echter Überzeugung für die Teilnahme an den kommenden Wahlen, selbstverständlich vor allem für die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD – denn die sind natürlich die Besten.

Ich wünsche Euch eine gute Woche.